Bürgerdialog zum Solarpark in Rechtenstein
Verfasst von Laura Speinger am 16.07.2019 unter Unternehmensnews
Erneuerbare Energie – ein Thema, das an vielen Orten zu kontroversen Diskussionen führt. Eine geplante Freiflächen Photovoltaikanlage führte in der baden-württembergischen Gemeinde Rechtenstein zum Bürgerentscheid. Nachdem der Gemeinderat Anfang 2019 gegen die Anlage gestimmt hatte, sammelte der Besitzer der Fläche, auf welcher der Solarpark entstehen sollte, Unterschriften und erwirkte damit eine erneute Entscheidungsrunde, durch die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde. Genius-Mitarbeiter unterstützten im Rahmen des Forums Energiedialog Baden-Württemberg die Gemeinde und die Initiatoren des Bürgerentscheids dabei, einen Informationsabend zu organisieren. Bei der Veranstaltung erhielten die Bürgerinnen und Bürger knapp eine Woche vor der Abstimmung die Möglichkeit mit den Verantwortlichen der Gemeinde, dem Projektierer EnBW und weiteren beteiligten Experten zu diskutieren und sich über die Vor- und Nachteile des geplanten Solarparks zu informieren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Christiane Freitag (Genius), sie leitete die ca. 80 Besucher durch den Abend.
Die Gemeinde untermauerte ihre Argumentation mit dem Hinweis auf die Erhaltung des Landschaftsbildes des an der Donau gelegenen Ortes. Auch würden der Landwirtschaft durch die neue Nutzung wertvollen Ackerböden verloren gehen. Der Flächennutzungsplan sehe außerdem keine Flächen für Photovoltaik in Rechtenstein vor. Flächenbesitzer Florian Braun berief sich auf den Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz sowie eine neue Einkommensmöglichkeit. EnBW-Mitarbeiterin Lea Müller stellte vor, wie das Solarprojekt konkret umgesetzt würde. Die Photovoltaikanlage solle über eine Leistung von fünf Megawatt verfügen. Dazu müssten auf mehreren Hektar Fläche Solarpanels aufgestellt werden. Um die Fläche naturnah zu pflegen, plane das Unternehmen unter anderem Schafe dort weiden zu lassen.
Bürgerinnen und Bürger stellten zahlreiche Fragen an die versammelten Experten und äußerten in ihren Wortmeldungen sowohl Zustimmung als auch Kritik zu dem Vorhaben. Vor wenigen Tagen entschieden sich die Wahlberechtigten mehrheitlich gegen den Solarpark. 163 Personen stimmten ab, eine Wahlbeteiligung von 65 Prozent: 94 Personen, also 58 Prozent gegen den Solarpark, 69 Personen, also 42 Prozent waren dafür.
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