Skip to main content

Sondersitzung AGRAR: Nachhaltige Futtermittel

Verfasst von Svenja Brink am 23.10.2018 unter Unternehmensnews

Am 18. Oktober trafen sich 75 Vertreter aus Landwirtschaft, Agrarpolitik, Wissenschaft und Gesellschaft bei der „Sondersitzung AGRAR“, um über das Thema nachhaltige Futtermittel zu diskutieren. Die siebte Veranstaltung des politischen Agrardialogs von Genius fand diesmal bei 365FarmNet statt.

Nachhaltigkeit ist Verbraucherwille. Mit diesem Statement unterstrich der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, die politische Relevanz des Themas in der Eröffnungskeynote. Die Bundesregierung werde rund sechs Millionen Euro in die Umsetzung der Eiweißstrategie für die Tierhaltung investieren. Hubertus Paetow,  Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), bestärkte Stegemann: „Nachhaltigkeit spielt sich auf dem Acker ab, egal was am Ende produziert wird.“ Paetow betonte außerdem, dass die größte Form der Nachhaltigkeit der möglichst sparsame Flächenverbrauch sei. Dabei müsse man auch die regionalen Standortvorteile kennen und nutzen. So wachse Weizen hierzulande nun einmal besser als Proteinpflanzen.

Rosalind Leeck vom U.S. Soybean Export Council (USSEC) war zu Gast, um über das Thema Nachhaltigkeit in der amerikanischen Sojaproduktion zu sprechen. „Derzeit findet noch zu wenig Standardisierung in Sachen Nachhaltigkeit statt“, kritisierte Leeck. Umso größer sei aus ihrer Sicht der Erfolg des „U.S. Soy Sustainability Assurance Protocol“ (SSAP) der US-amerikanischen Sojabauern, das sich an den Zielen der Vereinten Nationen (UN) für nachhaltige Entwicklung orientiert. So würde auch der europäische Dachverband der Mischfutterindustrie (FEFAC) die Initiative durchweg positiv bewerten, berichtete Leeck.

In der darauffolgenden Podiumsdiskussion lenkte Carina Konrad (FDP), stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, den Fokus auf das Tier. Nachhaltigkeit bedeute für sie auch eine gesunde Ernährung des Tieres. Sie plädierte für mehr Innovationen in der Landwirtschaft und dafür, dem Bild der „kleinbäuerlichen Romantik“, das sich in den Köpfen der Verbraucher festgesetzt hat, mehr entgegen zu stellen.

Stephan Arens von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) kritisierte die EU-Biokraftstoffpolitik: Bei der Reduktion von Biomasse hätten die Gesetzgeber übersehen, dass damit auch der Rapsschrot als nachhaltiges Futtermittel wegfalle. Petra Sprick vom Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID) ging auf die Bedeutung von Zertifizierungsmaßnahmen für die Transparenz und Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeit ein, stellte am Ende jedoch klar: „Zertifizierung kostet Geld und die Verbraucher sind noch nicht bereit, das zu bezahlen.“

Die Bildergalerie zur Sondersitzung AGRAR „Nachhaltige Futtermittel“ finden Sie hier.

Medienberichte zur Veranstaltung finden Sie hier:       

Wir danken unseren Partnern, 365FarmNet, Bayer, dem U.S. Soybean Export Council, unserem Medienpartner, der agrarzeitung, sowie unserem ideellen Partner, dem Deutschen Bauernverband (DBV).

Bei Interesse an der Veranstaltungsreihe und einer Teilnahme wenden Sie sich bitte an Nele Herrmann Valente im Berliner Büro von Genius: nele.herrmannvalente@genius.de, Tel.: 030-2123422-85.

Nächster Termin: Wird in Kürze hier veröffentlicht.

Artikel teilen