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BLOG: Charta für Holz 2.0: Holz als Ressource stärker nutzen

Verfasst von Lena Rieble am 19.12.2019 unter Unternehmensnews

Am 10.12.2019 wurde die Veranstaltungsreihe „Charta für Holz 2.0 im Dialog“ fortgesetzt. Unter dem Titel „Klima – Werte – Wandel: Wie wollen wir in Zukunft leben?“ diskutierten Unternehmer, Wissenschaftler, Vertreter der Zivilgesellschaft und öffentlichen Verwaltung über das Potenzial von Holz als Ressource in der Bioökonomie. Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Kooperation mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) organisiert.

In seiner Begrüßung rief Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär im BMEL, dazu auf, das Potenzial von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu nutzen. Prof. Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des RNE, ergänzte: „Der Zielkonflikt zwischen Ökologie und Waldnutzung ist lösbar.“ Jedoch stehe die Nutzung von Holz als Werk- oder Rohstoff noch weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Im ersten Panel zeigten Unternehmer, wie Holz nachhaltiges Produktdesign ermöglicht: So benötigen T-Shirts aus Holzfasern weniger Ressourcen in der Produktion und in Kosmetikprodukten können Holzfasern Mikroplastik ersetzen. Markus Zott, Geschäftsführer der CFF GmbH & Co. KG, kritisierte jedoch die fehlende Führung der Politik und verlangte mehr Mut, z. B. beim Verbot von Mikroplastik. Auch Marcus Noack, Geschäftsführer der VERDE-Portalfamilie, rief dazu auf, verbindliche Rahmenbedingungen und einen unternehmensfreundlichen Raum in Deutschland zu schaffen. Grüne Start-ups benötigten zudem mehr Fördermöglichkeiten.

Im zweiten Panel wurde über die Erwartungen der jungen Generation diskutiert. Dabei stand die Rückkehr zu einer größeren Wertschätzung von Produkten, das Empowerment der neuen Generation und das Bewusstsein für die Natur im Vordergrund.

Anschließend wurde über die nötigen Schritte für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft gesprochen. Politik habe die Aufgabe „gutes Verhalten zu fördern“, sagte Dr. Eva Ursula Müller, Leiterin der Abteilung „Wald, Nachhaltigkeit, Nachwachsende Rohstoffe“ im BMEL. Dabei könne der Bund durch eine Umstellung der eigenen Beschaffung eine Vorbildfunktion einnehmen, ergänzte Dr. Harald Bajorat, Leiter des Referats „Nationale und grundsätzliche Angelegenheiten der Ressourceneffizienz“ im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Die weitere Diskussion drehte sich unter anderem um die Schwierigkeit, die breite Masse der Bevölkerung für die Themen Bioökonomie und Nachhaltigkeit zu begeistern und die Gestaltung von Lenkungsmaßnahmen.

Die „Charta für Holz 2.0“ setzt den Handlungsrahmen für die Holz- und Forstwirtschaft für die Umsetzung des Klimaschutzplans 2050. Mit den Zielen „Klimaschutz – Wertschöpfung – Ressourceneffizienz“ setzt die Charta für Holz 2.0 auf qualitatives Wachstum zur Unterstützung zentraler internationaler, europäischer und nationaler politischer Ziele. (Quelle: BMEL (2018): „Klima schützen. Werte schaffen. Ressourcen effizient nutzen. Charta für Holz 2.0“)

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